Idee

Blickwinkel Dresden – Erlebnispfad Äußere Neustadt

Die Idee

Es war Liebe auf den ersten Blick. „Die Äußere Neustadt ist mehr als ein Kneipenviertel“, meinte Architekturstudentin Katrin Jödicke im Jahre 2000 zum ersten Sanierungsgebiet Dresdens. Voller Staunen hatte sie sich ihr damaliges Wohnumfeld erobert. Im Rahmen ihrer Diplomarbeit ließ sie andere an ihren ungewöhnlichen Perspektiven teilhaben – die Idee des Erlebnispfades war geboren.

Auf anregende und humorvolle Weise sind Einwohner und Besucher seit 2005 an besonderen Blickpunkten eingeladen, Typisches oder Verborgenes bewusst wahrzunehmen. Denn wer sich für die einzigartige Vielfalt und Individualität in diesem Stadtteil begeistern lassen kann, wird diese Voraussetzung für gelebte Demokratie auch woanders zu schätzen wissen.

Und wer hier wohnt und sensibilisiert wird, wer dieses Viertel lieben lernt und sich damit identifizieren kann, wird hier eine Heimat finden. Die Neustädter sind stolz auf „ihr“ Panama, ein Stück Landleben mitten in der Stadt, stolz auf „ihre“ Kunsthofpassage mit den zahlreichen kreativ gestalteten Fassaden, stolz auf „ihre“ Hinterhöfe, wenn dort Oasen entstehen dürfen. Seien es die versteckten, belebten Winkel, seien es die offensichtlichen Gebäude als Zeugen einer reichen Kultur- und Baugeschichte – feststeht: Die Äußere Neustadt ist mehr als ein Kneipenviertel, es kommt nur auf den Blickwinkel an.

Was ist das Besondere?

Es handelte sich zunächst um keine durchgängige Route, geschweige denn einen Lehrpfad mit faktenüberladenen Schautafeln. Stattdessen begegnen dem aufmerksamen Auge allerorten interessante Details, kleine sinnliche Aha-Erlebnisse. . Wer Lust auf Entdeckungen mitbringt, stolpert geradezu über all die Dinge, die zum Hinschauen, Zuhören oder Mitspielen anregen. Groß und Klein werden so auf eigene Faust zu Erlebnispfadfindern.

Die inzwischen realisierten Stationen ermöglichen einen anderen Blickwinkel auf die Besonderheiten des Stadtteils. Denn sie sprechen die Sinne an, spielen augenzwinkernd mit der Neugier und der Fantasie, der Entdeckerlust und dem Moment der Überraschung.

Entwicklung bis heute

In die Auswahl der Stationen wurde die Bewohnerschaft der Äußeren Neustadt mit einbezogen; dabei wurden 27 der anfangs über 30 Stationen ausgewählt und entwickelt. Davon sind bis heute 10 Stationen realisiert und ausführlich online beschrieben. Auf einzelne bedeutendere Orte weisen Tafeln mit kurzen, prägnanten Texten und QR-Codes hin.

Katrin Jödicke hatte sich den Pfad als erweiterbares Netz vorgestellt. Finden sich Mittel und Wege, dann können immer wieder Stationen hinzukommen. Bewohner und Besucher sollen einfach über die im Boden eingelassenen Trittplatten „stolpern“: Jede Station steht für sich und kann auch einzeln erkundet werden.

Inzwischen hat der Verein Stadtteilhaus Dresden-Äußere Neustadt das Konzept weiterentwickelt. Im Rahmen eines EU-Kleinprojekts wurde gemeinsam mit dem Museum Dečin eine Route mit spielerischen Rätselelementen als App entwickelt. So lässt sich der Pfad nun tatsächlich als zusammenhängendes Ganzes erleben und erlaubt es zusätzlich weiteres Sehenswerte entlang des Wegs zu erkunden.

Als App herunterladen

Mit der App Loxper könnt Ihr Euch den Erlebnispfad aufs Handy holen: