Station Panama

Angefangen hat es um den Kindertag 1992 herum. „Spielen in der Stadt“ hieß die Aktion im Innenhof des Freizeitzentrums „Louise“. Jens Kalanke gab den „Stadtindianer“ und zog ein halbes Jahr später mit einem Bauwagen auf das damalige Schulgartengelände hinter der 15. Grund- und Mittelschule in der heutigen Seifhennersdorfer Straße 2.

Der Jugendamtsangestellte wohnte in einer Bude, später im Tipi und im Winter über dem Pferdestall. Seine jungen Gäste zimmerten Hütten, bastelten mit Draht, Stoff und Ton und kümmerten sich vor allem um die Tiere. Denn die Sehnsucht der Stadtkinder nach Natur und nach ihrer eigenen Welt, die sie selbst gestalten, war damals so groß wie heute. Die Insel der Erholung inmitten quirliger Urbanität benannte sich nach der Janosch-Geschichte „Oh, wie schön ist Panama“.

Was mit einem Pferd begann, weitete sich mit den Jahren auf 17 aus. Hinzu kamen Ziegen und Schafe, Kühe und Hängebauchschweine, Kaninchen und Meerschweinchen, Katzen und Huskys, Hühner und Fische… Die Zahl der Tiere hat sich mittlerweile auf ein verträgliches Maß eingependelt, seit die Treberhilfe Dresden e.V. im Juli 2008 die Trägerschaft des Abenteuerspielplatzes (ASP) übernommen hat. Heute leben hier neben den vier Pferden vier Ziegen und sieben Rassehühner mit ihrem „Hahn im Korb“ namens Herr Günther.

Das offene Kinder- und Jugendhilfeangebot orientiert sich in erster Linie an den Bedürfnissen und Wünschen der täglich bis zu 40 Mädchen und Jungen zwischen 6 und 16 Jahren. Die angestellten sozialpädagogischen Fachkräfte wie auch alle Honorarkräfte, in Praktika Beschäftigte, Freiwillige und ehrenamtlich Tätige haben stets offene Ohren für ihre Klientel. Und die Kinder lieben es, die Tiere zu streicheln und zu versorgen, zu reiten, am Lagerfeuer zu sitzen oder in den Ferien gemeinsame Ausflüge zu Zeltlagern zu unternehmen.

Nach wie vor toben, bauen und basteln die Heranwachsenden hier mit Leder, Ton, Wolle, Holz und Metall, sie malen, lernen, backen Pizza, proben Zirkuskunststücke oder gehen mit den Tieren spazieren. Spielerisch vermitteln sich so Regeln im Miteinander von Mensch, Tier und Umwelt sowie im Umgang mit Werkzeugen. Die Kinder und Jugendlichen lernen Gefahren und sich selbst kennen und erarbeiten sich eine gesunde Einstellung zum Risiko.

Der ASP PANAMA kooperiert mit Schule, Hort und anderen Einrichtungen im Stadtteil. Das Freigelände ist Eltern mit Kleinkindern und respektvollen Beobachtern während der Öffnungszeiten zugänglich. Freunde und Förderer sind herzlich willkommen, Tierpaten zu werden sowie Geld oder Futter zu spenden.

Adresse
Görlitzer Straße 14

Koordinaten
51.067521,
13.754644

Lageplan

in GoogleMaps anzeigen